Denkmal Nr. Merz006 Kernstadt Merzig

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Denkmal Nr. Merz006 Kernstadt Merzig Johann Bock Denkmal                                                        

Gemeinde: Merzig
Ortsteil: Kernstadt
Flurname: Kreuzberg
Flurstück am Fuß des Kreuzbergs, oberhalb jüd. Friedhof
Straße
Vormaliger Standort:
Bezeichnung Gedenkstein
Name: Johann-Bock-Denkmal
Material: Roter Sandstein
Besonderes:
Errichtet/Alter: 1863, 1912/13 restauriert
Errichtet von Michael und Anna Orth geb. Bock
Grund der Errichtung tödlicher Unfall
Eigentümer: privat
Gepflegt durch:
Gesamtzustand: erschreckend
In Vergessenheit geraten bei den meisten Merzigern ist das einst stattlichste aller Kleindenkmäler in der Stadt. Es steht am Fuß des Kreuzberges, oberhalb der hinteren Mauer des jüdischen Friedhofs. Es ist das Denkmal, das an den Unfalltod des angesehenen Merziger Bürgers Johann Bock, Stifter der Kreuzbergkapelle, erinnern soll. Mit seinem Pferdegepann, mit dem er seinen unterhalb der Kapelle gelegenen Weinberg bearbeitete, rutschte er im März 1863 den Hang hinunter und verletzte sich tödlich. Seine Erben, Michel Orth und Anna geb. Bock, setzten ihm das prächtige Denkmal 100 Meter oberhalb des jüdischen Friedhofs am Fuß der Servitut-Treppe, die von der Blätsch hinauf zur Kapelle führt. Wegen der verschlossenen eisernen Tür am Zappenpädchen und der dahinter liegenden Privatgrundstücke, die zur 365 Stufen umfassenden Servitut Treppe führen, ist ein öffentlicher Zugang zum Denkmal nicht mehr möglich.
Das dreigliedrige Denkmal, zu dem man über eine breite Naturstein-Treppe aufsteigt, ist im neugotischen Stil zusammengefügt aus großen, kunstvoll verzierten Sandsteinquadern. Eine nicht mehr vorhandene, 1913 angebrachte Inschrift lautete (nach Dr. Laubenthal, Die Kapellen der Kreisstadt Merzig, 1985): Hier starb der Stifter und Erbauer der Kreuzbergkapellle, Johann Bock, gestorben im Alter von 78 Jahren. Erneuert durch die Eheleute Franz Kerber und Margaretha Eleonore geb. Pathen.
In der Progomnacht 1938 wurde der Gedenkstein irrtümlich als jüdisches Grabmal angesehen und teilweise zerstört. Die beiden den Gedenkstein ursprünglich flankierenden Sandsteinstelen wurden umgestürzt; eine liegt seit über 80 Jahren unterhalb des Denkmals, die zweite direkt hinter der Mauer des Friedhofs. Auch das einst schmückende eiserne Kreuz ist nicht mehr vorhanden.
Insgesamt hinterlässt das vom Gestrüpp überwucherte Denkmal einen total verwahrlosten Eindruck. Hier baldigst Abhilfe zu schaffen und für das zu restaurierende Denkmal einen besser geeigneten Standort im angrenzenden Bereich der Blätsch zu suchen, wäre eine lohnenswerte Aufgabe für alle Betroffenen: Landesdenkmalbehörde, Landkreis, Stadt und Eigentümer.

 

Foto: Saarbrücker Zeitung vom 3.3.1994

 

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