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Denkmal Nr. Merz003 Kernstadt Merzig Verschw. Wegekreuz Neustraße
Gemeinde: Merzig Ortsteil: Kernstadt Flurname: Im Kries Flurstück Neustraße, Eckhaus Trierer Straße (Wegener) Straße Vormaliger Standort:Trierer Straße, gegenüber dem Gasthaus „Zum Weißen Kreuz“ Bezeichnung Verschwundenes Wegekreuz Name: Weißes Kreuz Material: heller Sandstein Besonderes: Errichtet/Alter: spätes 17. bis frühes 18. Jahrhundert Errichtet von Grund der Errichtung: wahrscheinlich Geleitkreuz am nördlichen Stadtausgang Eigentümer: Gepflegt durch: Gesamtzustand: |
Ein sehr altes Kreuz stand am Giebel des längst abgerissenen Eckhauses Wegener an der Neustraße, kurz vor deren Einmündung in die Trierer Straße. Es ragte weit in den Bürgersteig der Neustraße herein. Passanten, die einen Kinderwagen oder ein Leiterwägelchen mit sich führten, mußten auf die Straße ausweichen.
Vermutlich hatte das Wegekreuz ursprünglich einen anderen Standort. Der mündlichen Überlieferung nach soll es lange Zeit direkt an der Trierer Straße, die damals noch „Im Gries“ hieß, gestanden haben, vor der Gartenmauer der Merziger Bäcker- und Wirtefamilie Christnach. Es war namensgebend für deren gegenüber liegendes Gasthaus, das erste Gasthaus, wenn man vom Norden her in die Stadt kam. In einer Urkunde ausdrücklich dookumentiert wird der Gasthausname „Weißes Kreuz“ erstmals 1778. Damals wurde der Merziger Hussier („Hisschen“ oder Gerichtsvollzieher) in einem Rechtstreit zwischen Kurtrier und Frankreich um das Gebaren des Mettlacher Abts für kurze Zeit im Gasthaus „Zum Weißen Kreuz“ inhaftiert. Das Steinkreuz dürfte, wenn es namensgebend war, somit im Jahr 1778 längst bestanden haben. In der ältesten Merziger topographischen Karte, dem Stadtplan von 1617, findet sich zwar kein Kreuzeintrag an dieser Stelle. Allerdings reichte die im Plan ausgewiesene Bebauung an der nördlichen Ausfallstraße der Stadt bis zum Gasthaus der Familie Christnach. In früherer Zeit war es durchaus üblich, an den Ein- und Ausgängen einer Stadt ein Wegekreuz als Geleitkreuz aufzustellen. Das Wegekreuz kann daher auf das späte 17. bis frühe 18.Jahrhundert datiert werden. Das dreigliedrige Kreuz war aus hellem Sandstein gehauen. Auf einem breiten Sockel stand ein schaftähnliches, sich nach oben verjüngendenes Mittelteil. Das Kreuz selbst – es besaß keinen Corpus – war ein „griechisches Kreuz“ mit gleich langen Längs- und Querbalken. Ursprünglich vorhandene Inschriften waren zuletzt nicht mehr lesbar. Erkennbar waren aber noch in das Kreuz eingemeißelte schmückende Ornamente, nämlich das Christusmonogramm IHS und ein Kelch. 1960 mußte das Kreuz beim Abriss des Anwesens Wegener entfernt werden; an gleicher Stelle entstand ein modernes Geschäftshaus (das frühere Konsumgeschäft ASKO an der Trierer Straße). Das „weiße Keuz“ wurde auf einem Lagerplatz der benachbarten Bauunternehmung Wegener an der Waldstraße deponiert, heute gilt es als verschollen. Am Giebel des Hauses Wegener an der Neustraße stand das „Weiße Kreuz“ zuletzt, zuvor hatte es seinen Platz an der Trierer Straße, angelehnt an eine Gartenmauer neben dem Merziger Gefängnis, dem „Bulles“ (helles Gebäude im Hintergrund).
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Foto Bürgerarchiv Merzig
Foto: Bürgerarchiv