Denkmal Nr. Wel001 Stadtteil Wellingen

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Denkmal Nr. Wel001 Stadtteil Wellingen Wegekreuz an der L 170             

Gemeinde: Merzig
Ortsteil: Wellingen
Flurname:
Flurstück
Straße L 170
Vormaliger Standort:
Bezeichnung Wegekreuz
Name: –
Material: rötlicher Sandstein
Besonderes:
Errichtet/Alter: 19. Jahrhundert
Errichtet von
Grund der Errichtung Markierung der Banngrenze Wellingen -Büdingen
Eigentümer: Saarland
Gepflegt durch:
Gesamtzustand: restaurierungsbedürftig
An der Landstraße 170 zwischen den Stadtteilen Wellingen und Büdingen steht dieses schon stark verwitterte Wegekreuz aus rötlichem, mit weißer Farbe überstrichenem Sandstein. Auf einem unbearbeiteten Naturstein-Sockel steht ein rechteckiges Mittelstück mit einer auskragenden Platte. Hierauf ruht ein schlichtes Kruzifix mit einem steinernen Corpus Christi. Die breite Tisch-Platte (Mensa) deutet darauf hin, dass dieses Kreuz ursprünglich als Prozessionskreuz diente.

Das Wegekreuz hat aber noch einen weiteren Hintergrund:  nach einer schönen Sage (auch wenn sie wie die meisten Sagen nicht gänzlich auf historischen Begebenheiten beruhen sollte) beschlossen die Büdinger und Wellinger eines Tages die Teilung ihres zuvor gemeinsamen Bannes. Die Grenze sollte nach diesem Beschluss dort verlaufen, wo sich die beiden Dorfmeyer bei ihrem Fußmarsch aus beiden Dörfern am frühen Morgen treffen. Festgelegt war, dass sie zur gleichen Uhrzeit, zum ersten Schrei des Hahns, losmarschieren. Die Wellinger waren schlau und fütterten ihren Hahn am Vorabend nicht, so dass dieser bereits zu sehr früher Stunde krähte. Der Büdiger Hahn war indes ein Langschläfer, der erst krähte, als der Wellinger Dorfmeyer schon längst unterwegs war.

So erschien der Wellinger bereits vor den ersten Häusern Büdingens, als sein Kollege gerade erst aufgebrochen war. Zurückweichen wollte der Wellinger nicht mehr. Großmütig bot er aber dem Büdinger an, ihn auf den Schultern die Hilt wieder hinaufzutragen. Die Grenze sollte dann dort sein, wo er schließlich wieder auf eigene Füße gestellt würde. So schulterte der schmächtige Büdinger Meyer namens Schwarzmeyer sein schwergewichtiges Wellinger Pendant ächzend die Hilt hinauf und noch rund 200 Meter weiter, bis er schließlich erschöpft zusammenbrach. An dieser Stelle steht heute noch das Kreuz mit seinem mächtigen Sockel als Grenzzeichen beider Merziger Ortsteile. Und die letzte Ackerfläche auf Büdinger Bann heißt seit diesen Tagen Schwarzmeyers Längt (Quelle: Josef Ollinger, Geschichten und Sagen von Saar und Mosel, Schwemlingen 2005).

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