Denkmal Nr. Sil010 Stadtteil Silwingen

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Denkmal Nr. Sil010 Stadtteil Silwingen Biringer Kreuz                                               >

Gemeinde: Merzig
Ortsteil: Silwingen
Flurname:
Flurstück
Straße
Vormaliger Standort: Etwas weiter südlich (Sil010a)Bezeichnung Gedächtniskreuz
Name: Biringer Kreuz
Material: Holz
Besonderes:
Errichtet/Alter: 19 Jh.
Errichtet von
Grund der Errichtung Gedenkkreuz für einen dort verstorbenen Biringer
Eigentümer: Gemeinde
Gepflegt durch:
Gesamtzustand: befriedigend
Das Biringer Kreuz, ein einfaches Holzkreuz mit einem gusseisernen Corpus, steht im Bereich der gemeinsamen Banngrenze der drei Dörfer Biringen, Mondorf und Silwingen. Es ist kein Grenzkreuz oder Wegweiser. Sein Name rührt vielmehr von einem Ereignis, von dem in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein Mann aus Biringen betroffen war. In einer französischen topographischen Karte von 1836 ist dieses Kreuz bereits eingetragen. Die Geschichte des Kreuzes:

Früher, als es die heutigen Hauptstraßen noch nicht gab, verliefen die Verbindungswege zwischen den Dörfern noch anders, meist auf kürzestem, aber nicht immer leicht begabg- oder befahrbaren Weg. Einer dieser Wege war der alte Mondorfer Weg, der stetig ansteigend von Mondorf über das Kalkwerk und den Sillenberg, am Eichholz vorbei, hinauf nach Biringen führte. Im Ort Biringen gibt es noch heute eine „Alte Mondorfer Straße“. Nahe der Kirche stieß der Weg auf einen historischen Handelsweg, die Flandernstraße, die von Norditalien bis nach Flandern führte.

Besagter Biringer Bürger hatte im Winter eine Erledigung in Mondorf zu verrichten. Gegen Abend, als es schon dämmerte, machte er sich auf den schweren Weg hinauf in sein Heimatdorf Biringen. Das Wetter war winterlich kalt und rau, aber der Mann wollte sich trotz aller Einwände unbedingt nach Hause begeben. Er schien die körperliche Anstrengung im winterlichen Wetter unterschätzt zu haben. Auf halber Strecke, an einer Wegkreuzung, wo sich ein kleines, vor dem eisigen Wind schützendes Heckensarreal befand, musste er eine Pause einlegen. Er wollte sich nur ein wenig ausruhen, um dann die letzte Etappe in Angriff zu nehmen. Aber er schlief ein und wurde nicht mehr wach. Am nächsten Tag wurde er von besorgten Biringern, die sich auf die Suche nach ihm gemacht hatten, tot aufgefunden.

Seine Familie errichte im Gedenken seines Todes ein einfaches Holzkreuz. Im Laufe der Zeit erhielt es den Namen „Biringer Kreuz“. Sein erster Standort, ein Heckengrundstück an einer Wegekreuzung, war die mit Sil010a gekennzeichnete Stelle. Wie Dr. Anton Jakob im Buch „Sagen und Geschichten des Kreises Merzig-Wadern“ erzählt, kam Jahre später – die Kreuzung war bereits durch eine neue Wegeführung entfallen – ein Schäfer mit seiern Herde vorbei. Geplagt von der nächtlichen Kälte, verfeuerte er das Kreuz. In den folgenden Nächten fand er keine Ruh, immer wieder spürte er den Druck eines schweren Kreuzes an seinem Körper. So bestellte er bei seinem Schwiegersohn ein neues hölzernes Kreuz und ließ es nahe dem ursprünglichen Ort aufstellen. Dieses Kreuz steht noch heute am Waldrand, unmittelbar an der Banngrenze von Biringen und Silwingen (Standort Sil010) und trägt weiterhin den Namen „Biringer Kreuz“.

 

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