Denkmal Nr. Wel005 Stadtteil Wellingen

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Denkmal Nr. Wel005 Stadtteil Wellingen Collers Kreuz               

Gemeinde: Merzig
Ortsteil: Wellingen
Flurname:
Flurstück
Straße Weg „Steine an der Grenze“, nahe Parkplatz
Vormaliger Standort:
Bezeichnung Erinnerungskreuz
Name: Collers Kreuz
Material:
Besonderes:
Errichtet/Alter:
Errichtet von
Grund der Errichtung Erinnerungskreuz an einen ermordeten Gendarmen
Eigentümer: Gemeinde
Gepflegt durch:
Gesamtzustand: gut, vor kurzem restauriert
Am Bildhauer-Weg „Steine an der Grenze“, steht am Parkplatz 1, hart an der französischen Grenze, aber noch auf Wellinger Bann, das „Colles Kreuz“. Im Volksmund wird es auch „Collers Kreuz“ genannt. Auf einem alten Sandstein-Sockel aus dem frühen 19. Jh. erhebt sich ein kunstvoll verziertes, einem Grabkreuz ähnliches schmiedeeisernes Kreuz. Dieses Kreuz ist jüngeren Datums; der Wellinger Landwirt Matthias Hurth sen. hat es in den 1980er als Ersatz für das verschwundene Original-Kreuz gefertigt. Dieses Kreuz wurde 2019 von einem Landwirt, der es mit seinem Traktor beschädigt hatte, in Eigeninitiative restauriert, hell lackiert und ganz in der Nähe des ursprünglichen Standorts auf einem Betonsockel wieder errichtet.
Nach dem Bannbuch von 1684 gehörte das gesamte Land um den Kreuz-Standort einst dem Herzog von Lohringen und trug den Namen „Collesgüter“. Dem Volksmund nach wurde in der Nähe des Kreuzes Anfang des 19. Jahrhunderts ein preußischer Gendarm erschlagen. Er hatte den Auftrag, bei einem französischen Kollegen einen deutschen Deserteur zur Rücküberführung in Empfang zu nehmen. Also begab er sich, wie für derartige Rückführungen üblich, in den grenznächsten Ort, das lothringische Launstroff.
Auf dem Rückweg nach Merzig musste er mit seinem Arrestanten auf der Anhöhe des Colles-Kreuz einen dicht von Gestrüpp umstandenen Hohlweg passieren. Dort angekommen, entriss der Deserteur dem Gendarm plötzlich das Gewehr und schlug ihm damit so heftig auf den Kopf, dass der Hahn des Gewehrs durch den Tschako tief in den Kopf eindrang. Der Gendarm war auf der Stelle tot. Den Leichnam schleppte der Mörder noch ins Gestrüpp auf die deutsche Seite.
Der Gendarm wurde in Büdingen neben dem Turm der Pfarrkirche, wo sich heute das Kriegerdenkmal befindet, beigesetzt. Zum Gedenken an die ungesühnte Mordtat – der Mörder verstarb bei der Flucht nach Amerika auf hoher See – setzte man das Erinnerungskreuz (Quelle Archiv Becker-Krapp, Zeitungsartikel des Michael Kiefer, Wellingen, vom März 1934)