Denkmal Nr. Sch006 Stadtteil Schwemlingen

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Denkmal Nr. Sch006 Stadtteil Schwemlingen  Müllers Kreuz im Scheidwald                                              

Gemeinde: Merzig
Ortsteil: Schwemlingen
Flurname: Scheid
Flurstück
Straße
Vormaliger Standort:
Bezeichnung Gedenkkreuz
Name: Müllers Kreuz
Material: Sandstein
Besonderes: 2012 zuletzt restauriert
Errichtet/Alter: 1750 um
Errichtet von
Grund der Errichtung Gedenken an einen ermordeten Müller
Eigentümer: Stadt
Gepflegt durch:
Gesamtzustand: gut
Tief im Scheidwald steht an einem Wanderweg auf der Höhe des Bergs eines der schönsten Schwemlinger Wegekreuze, trotz seiner Schlichtheit. Es ist das sog. Müllers Kreuz, der Überlieferung nach schon rund 270 Jahre alt. Restauriert wurde das dreiteilige Sandsteinkreuz bereits dreimal, 1923, 1950 und zuletzt 2012 dank einer privaten Initiative eines Schwemlinger Bürgers gemeinsam mit 6 Jugendlichen aus dem Ort. Das Kruzifix des Gedenksteins ist wie die Sockelteile schmucklos, aber handwerklich ansprechend, aus rötlichem Sandstein gefertigt. Es trägt einen Corpus des sog. Dreinageltypus aus hell überstrichenem Gusseisen.
Wo das Kreuz steht, soll sich 1754 etwas Schreckliches ereignet haben. Auf dem Sockel ist die Inschrift MÜLLERSKREUZ eingemeißelt. Darunter steht: Es ist nicht weit zur Ewigkeit. Wie die mündliche Überlieferung erzählt, machte sich ein Müller namens Hansnik Bohrofen – er betrieb die längst unter gegangene Halsmühle im Bonnertal nahe der Blechmühle bei Nohn – an einem Spätherbstmorgen auf den Weg in den Saargau, um fällige Schulden seiner Mehl-Kunden einzutreiben.
Auf dem Rückweg legte er, um seine Hüfte einen prallen Gürtel voller Silbertaler geschwungen, noch eine Rast in einem Hilbringer Gasthaus ein. Dabei wurde er von drei jugendlichen Schurken beobachtet. Auf dem Rückweg durch den Scheidwald verfolgten sie unauffällig den guten Hansnik. Als der Müller auf der Höhe des Scheidwaldberges eine kurze Pause einlegte, überfielen ihn die Jugendlichen, beraubten ihn des mitgeführten Geldes und erschlugen ihn. Der zuständige Pfarrer ließ kurz nach der Tat den heutigen Gedenkstein am Tatort erstellen.