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Zur Übersicht der Wegekreuze Stadtteil Brotdorf Impressum
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Denkmal Nr. Bro011 Stadtteil Brotdorf Blumenkreuz
Gemeinde: Merzig Ortsteil: Brotdorf Flurname: Hungerberg Flurstück Straße Vormaliger Standort: Bezeichnung Wegekreuz Name: Blumenkreuz Material: Sandstein und Schmiedeeisen Besonderes: Errichtet/Alter: 15. Jh. oder früher, 1845 erneuert, 1977 restauriert Errichtet von Grund der Errichtung Eigentümer: Gemeinde Gepflegt durch: Gesamtzustand: gut |
Tief im Brotdorfer Wald, an den alten Banngrenzen von Brotdorf, Merzig, Besseringen und Hausbach, steht das dekorative Blumenkreuz. Es liegt an einem bereits zur Römerzeit genutzten Handelsweg, der Merzig mit Trier verband, „Grosse Straas“ oder „Mertziger Straß“ genannt. Eine Sage erzählt, dass dort der Kampf eines in eine Wolfsgrube gestürzten Wanderers mit einem Wolf stattgefunden habe; da er den Kampf überlebte, soll er zum Dank ein Votivkreuz gestiftet haben. Plausibel erscheint die einfache Erklärung, dass dieses Kreuz von jeher als blumengeschmückte Grenzmarkierung diente. Wegekreuze wurden bereits im Mittelalter zur Markierung von Banngrenzen genutzt; wegen ihres Gottesbezugs galten sie vor willkürlicher Veränderung oder Zerstörung besser geschützt als einfache Grenzsteine. Bereits im Mettlacher Jahrgeding aus 1486, in dem die Banngrenzen zu Besseringen beschrieben werden, heißt es: „ … die Mertziger straß hinus biß bey das blomen Kreutz …“. Eine weitere Sage berichtet, dass der Merziger Metzger Nicolas Gottang, der in Trier Geschäfte erledigt hatte, eines Morgens bleich und verstört in Merzig angekommen sein soll. Aus ihm war nur herauszubringen, dass ihm am Blumenkreuz etwas Grausiges begegnet war. Kurz vor seinem Tod ließ er das verfallene Blumenkreuz – zur Erinnerung an die schreckliche Nacht – ausbessern und mit einem schmiedeisernen Kreuz als Aufsatz neu aufrichten. Der Sandstein-Sockel trägt auf einer Tafel die zehnzeilige, ohne Rücksicht auf Worttrennung durchgeführte Inschrift: BLUME / N CREU/ ZT AUS / GEBESE / RT VON / NIKOLAS / GOOTTAN /G IN / MERZIEG / 1845. Vor dem Sockel steht ein Stein mit der eingemeißelten Inschrift BLUMEN / CREUTZ. Die Sagen über das Blumenkreuz werden befruchtet durch die Ausgestaltung des schmiedeeisernen Kreuzaufsatzes. Der Aufsatz ist eine Nachbildung, das Original befindet sich im Kreisheimatmuseum. Das Kreuz zeigt – neben zahlreichen ausschmückenden Arabesken – Motive, die nur schwer erklärbar sind, wie einen großen, geflügelten und kreuztragenden Engel (ist es der Drachenbesieger Erzengel Michael?), darüber einen Schmetterling und zwei betende Engel unter einem Sonnensymbol. Auch auf der Rückseite finden sich Engel- und Schmetterlingsmotive. |